Barbara Meder Konzept Text Redaktion

Worte zum Sammeln und Tauschen

Jede Woche eine neue Welt (*)

A

Ab|sorp|ti|on, die; -, -en: vom spätlateinischen ‚absorptio’,  das Verschlingen. Bezeichnet in der Naturwissenschaft die Aufnahme fester, flüssiger oder gasförmiger Materie durch ein dafür prädestiniertes Medium. In der Psychologie ist damit das völlige Aufgehen in einer besonders beanspruchenden Tätigkeit gemeint. Diese mentale  Vereinnahmung kann dazu führen, dass der sich im  Zustand der Absorption Befindliche den Kontakt zur  Außenwelt zeitweise einstellt oder zumindest auf ein Minimum beschränkt.

Adap|ti|on, die; -, -en: Anpassung biologischer oder  sozialer Strukturen an eine neue Umgebung und/oder  veränderte Gegebenheiten. In der Literatur versteht man unter einer Adaption die sensible Umarbeitung  eines Werkes für ein anders geartetes Publikum. So geschehen bei „Glamour modern – zeitlos elegant wohnen“, wo das amerikanische Original von Lifestyle-Autor  Michael Lassell ins Deutsche übertragen und auf den hiesigen Markt zugeschnitten wurde. Jetzt druckfrisch zur Buchmesse bei DVA (ISBN: 978-3-421-03807-4).

C

Call|girl, das; -s, -s: weibliche Person, die auf telefonische Bestellung gewisse Leistungen erbringt. Callgirls verlangen für ihre Dienste eine höhere Entlohnung als gewöhnliche Käufliche, bieten dafür aber einen sehr viel besseren Service: Sie arbeiten selbstständig und erfüllen auch ausgefallene Wünsche ihrer Kunden. In besonders speziellen Fällen bedeutet das dann: Bei Anruf Wort.

Con|tent, der; -s, -s: Begriff aus dem Englischen, der als Fachterminus für die textlichen und bildlichen Inhalte von Massenmedien und speziell von Websites verwendet wird. Damit diese bei der Zielgruppe möglichst hohe
Aufmerksamkeit erzielen, empfiehlt sich eine sorgfältige Planung und Aufbereitung der zur Publikation geplanten Themen. Umfassende Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass redaktionelle Qualität unabhängig vom gewählten Kommunikationskanal das probateste Mittel ist, um Leser respektive Zuschauer bei der Stange zu halten.

F

Free|lancer, der; -s, Freiberuflicher Mitarbeiter, zum Beispiel im Bereich Text/Konzeption/Redaktion. Verschafft Agenturen und Unternehmen erhebliche Vorteile bei der Kooperation: keine Zigarettenpausen, kein Urlaub, kein Krankfeiern, keine Kollegenschwätzchen, keine Geburtstagsgeschenke, kein Erziehungsurlaub, keine Weihnachtsfeier. Nur harte Euros für harte Arbeit.

G

Gu|lag, der; <ohne Plural>: Akronym aus dem russischen Begriff  Главное управление лагерей (Glavnoe Upravlenije Lagerej), was soviel wie „Hauptverwaltung der Lager“  bedeutet. Zwischen 1930 und 1955 Überbegriff für Straf- und Arbeitslager, in welche die politischen Gegner der UdSSR verbannt wurden. Heute ironische Umschreibung für Lebensphasen, bei denen verschiedene Jobs nahtlos ineinander übergehen und keine Zeit zur Kontaktpflege bleibt. Vereinzelt tauchen Berichte über Exilanten auf, die sich nach Entlassung aus dem Lager wieder erfolgreich in die Gesellschaft eingliedern konnten...

I

In|ter|im, das; -s, -s: substantivierte Form des gleichlautenden lateinischen Adverbs, das soviel wie „inzwischen“ bedeutet. Der Begriff bezeichnet meist eine vorläufige  Regelung, mit der die Zeit bis zum Inkrafttreten einer dauerhaften Lösung überbrückt wird. So kann mit einem Interims-Mitarbeiter ein personeller Engpass beseitigt werden, wie er beispielsweise durch unerwartetes Ausscheiden von Teammitgliedern entsteht. Durch die Einbindung des temporären Kollegen in den regulären Arbeitsprozess kann der Betrieb ungestört weiterlaufen.

K

Kom|mu|ni|ka|ti|on, die: zwischenmenschlicher Austausch von Informationen insbesondere über die gesprochene oder gedruckte Sprache. Kommt in Zeiten von hohem Arbeitsaufkommen mitunter teilweise oder völlig zum Erliegen. Dem guten Willen, diesen inaktiven Zustand nachhaltig zu beenden, wird bei erneuter Kontaktaufnahme durch den Kommunikationswilligen häufig durch das Versprechen, sich künftig wieder öfter zu melden, Ausdruck verliehen.

O

Out|sour|cing, das; -, -s: vom Englischen out = aus und source = Quelle. Auslagern von Dienstleistungen oder Produktionsschritten, die zuvor von einem Anbieter selbst erbracht wurden. Gilt in der Wirtschaft als effiziente Maßnahme zur Optimierung der Rentabilität eines Unternehmens, da durch externe Vergabe von zeit- oder personalintensiven Teilaufgaben die Aktivitäten gezielt auf die Kernkompetenzen konzentriert werden können. Auch als temporäre Maßnahme in Urlaubs- oder Ausfallzeiten äußerst rationell.

P

Per|spek|ti|ve, die; -, -en: künstlerische Abbildungs-methode, die durch Ausrichtung paralleler Linien auf einen Punkt am Horizont die dargestellten Objekte räumlich erscheinen lässt. Bezeichnet bildungssprachlich eine spezielle Sichtweise, unter der man ein Phänomen betrachtet. Diese beeinträchtigt bei zu langer Fokussierung auf ein Thema die Fähigkeit umzudenken. Abhilfe schafft das Hinzuziehen eines bis dato  unbeteiligten Mitdenkers, der durch seinen Blick von außen neue An- und Aussichten aufzeigen kann.

(*) Pla|gi|at, das; -s, -e: geistiger Diebstahl –> peinlich, wenn’s rauskommt

Pub|li|ka|ti|on, die; -, -en: Veröffentlichung eines geistigen und/oder künstlerischen Werks durch einen Verlag. In der Werbebranche ein relativ seltenes Ereignis, das darum  für Texter und andere Kreative ein ganz besonders freudiges ist. So passiert bei „Hessen-Häppchen. Land. Leute. Leibgerichte.“, HessenAgentur (Hg.); B3 Verlag, Frankfurt, 2009; 263 Seiten, farbig, gebunden. ISBN-13: 9783938783238 / ISBN-10: 3938783230.

R

Re|dak|tion, die; -, -en:Vom französischen rédiger = in Ordnung bringen. Fachsprachlicher Ausdruck aus dem Verlagswesen. Bezeichnet die Tätigkeit des Bearbeitens eines Manuskripts zur anschließenden Veröffentlichung in einer Druck- oder Online-Publikation. Hierbei wird über das Berichtigen von orthographischen oder grammatikalischen Fehlern hinaus eine Strukturierung von Inhalt und Form vorgenommen, die zu einer deutlichen Aufwertung des Textes (unter anderem durch mehr Klarheit und Lesefreundlichkeit) führt.

S

Schön|schrift, die: Verfassen von Texten mit dem Ziel einer besonders guten Lesbarkeit. Anders als bei Anfänger- oder Laienarbeiten, wo es dem Geschriebenen häufig an Flüssigkeit und Ebenmaß mangelt, zeichnen sich die Manuskripte professioneller Schönschreiber durch eine elegante Leichtigkeit aus. Diese wird auch spürbar, wenn die Schriften statt traditionell von Hand mit Hilfe eines Texterfassungsprogramms zu Papier gebracht und in dem Leser digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.

Sti|mu|lans, das: natürliches oder chemisch hergestelltes Mittel zur Anregung des Organismus. Besonders häufig wird zu diesem Zweck der Wirkstoff Koffein konsumiert, von dem sich die Bedarfsträger neben einer allgemein belebenden Wirkung nicht selten auch eine Steigerung ihrer Kreativität versprechen. Weitaus zuverlässiger lässt sich letzteres durch die Einbindung eines externen Mitdenkers erzielen. Als Außenstehender ist dieser in der Lage, völlig unbefangen an die gestellten Aufgaben heranzugehen und Ideen zu entwickeln, die oft ebenso einfach wie wirkungsvoll sind.

Sy|ner|gie, die; -, -n: zusammengesetzter Begriff aus dem Griechischen sun = alle und ergos = das Werk. Bezeichnet die Interaktion von Lebewesen, Stoffen oder Kräften nach dem Aristotelischen Prinzip „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“. Die Bündelung der besonderen Stärken aller Partner bewirkt den so genannten Synergieeffekt, der Projekte ermöglicht, von denen jeder Beteiligte sowohl in finanzieller als auch in ideeller Hinsicht profitiert.

Syn|the|se, die: Ableitung vom griechischen συντιθέναι (syntithénai) = zusammenfügen. Auf dem Gebiet der Chemie gleichbedeutend mit der Zusammensetzung einer Substanz aus einfachen Bestandteilen. Beschreibt in der Philosophie dagegen das Zusammenführen verschiedener und mitunter konträrer geistiger Elemente zu einem höheren Ganzen. Dieses Procedere führt insbesondere bei Einbindung von Externen (sprich: Unbefangenen) in komplexe und schwierige Aufgaben oft zu Ergebnissen, die durch frische und ungewöhnliche Denkansätze überzeugen.  

T

Ta|ge|buch, das; -[e]s, -bücher: schriftliche Aufzeichnung von Gedanken und Erlebnissen, die den Verfasser beschäftigen. Wurde früher wegen der intimen Natur seiner Inhalte streng unter Verschluss gehalten, erfuhr im digitalen Zeitalter jedoch ein grundlegendes Update. Als „Blog“ dient es nun dem Zweck, möglichst viele Leser via World Wide Web an News und Ideen teilhaben zu lassen – wie beispielsweise unter www.blog.jab.de gepostet.

Te|le|pa|thie, die; Begriff aus der Parapsychologie, der im 19. Jahrhundert von Frederick Stanton, dem Präsidenten der Society for Psychical Research, geprägt wurde. Umschreibt die übersinnliche Wahrnehmung von Gedanken oder Gefühlen einer räumlich distanzierten bzw. abwesenden Person. Kommt meist während einer Seance unter Mitwirkung eines speziellen Mediums zum Einsatz. Bringt aber auch Menschen mit entsprechender Veranlagung dazu, gerade dann zum Hörer oder Stift zu greifen, wenn andere Menschen Rat oder Hilfe brauchen.

V

Vi|si|ten|kar|te, die; -, -en: gedrucktes kleinformatiges Kärtchen mit Namen und weiteren Daten einer  Person. Wurde von der Gentilesse früher in herrschaftlichen Häusern dem Butler überreicht, um ihre Aufwartung anzukündigen. Heute werden Visitenkarten bei geschäftlichen Treffen ausgetauscht, um den Erstkontakt formell zu bestätigen. Darf gerne auch als Einladung zum zunächst virtuellen Besuch des Gesprächspartners aufgefasst werden.

Z

(*) Zi|tat, das; -[e]s, -e: Wörtlich angeführte Belegstelle; mitunter ehrliches oder zähneknirschendes Kollegenlob.